19. März 2024
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Coronavirus in Oberbayern: Erste Welle mit 10 Infizierten in Oberbayern

Das Bayerische Gesundheitsministerium hat bestätigt, dass sich ein 33-Jähriger im Landkreis Starnberg in Oberbayern mit dem Coronavirus angesteckt hat. Der Patient ist im Krankenhaus Schwabing isoliert und nach Angaben der Behörden in einem guten Zustand. Er hatte sich bei einer Schulung beim Automobilzulieferer Webasto im Landkreis Starnberg bei der chinesischen Schulungsleiterin angesteckt. Inzwischen wurde bestätigt, das sich neun weitere Personen in Bayern, darunter zwei Kinder, mit dem Virus angesteckt haben. 

Krankenhaus München-Schwabing
Das Krankenhaus München-Schwabing hat eine Isolierstation für hochansteckende Krankheiten

(Update 3.2.2020, 20.20 Uhr) Am Montagabend ist ein weiterer Fall veröffentlicht worden. Es handelt sich um einen Mitarbeiter der Firma Webasto aus dem Landkreis Starnberg, bei der nun insgesamt acht bekannt gewordene Coronavirus-Fälle beschäftigt sind. Er befindet sich wie sechs weitere Fälle in der München Klinik Schwabing.

Ein Ministeriumssprecher teilte am Montag in München mit, dass nach Angaben des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) am Abend ein weiterer Coronavirus-Fall in Bayern bestätigt wurde. Es handelt sich um ein weiteres Kind des Mannes aus dem Landkreis Traunstein, dessen positiver Befund vergangene Woche bekannt geworden war. Der Mann ist Mitarbeiter der Firma aus dem Landkreis Starnberg, bei der auch die anderen erwachsenen sechs bislang bekannten Fälle beschäftigt sind. Alle drei Familienmitglieder, die positiv getestet worden sind, befinden sich nach Ärzte-Angaben derzeit in einem stabilen gesundheitlichen Zustand.

(Update 1.2.2020, 19.00 Uhr) Der achte Fall eines Infizierten mit dem Coronavirus wurde vom Bayerischen Gesundheitsministerium bestätigt. Es handelt sich um einen 33-jährigen Mitarbeiter von Webasto, der in München wohnt.

(Update 1.2.2020, 14.20 Uhr) In einer Pressekonferenz hat das Landratsamt Traunstein über die neuen Fälle von Infizierten mit dem Coronavirus im Landkreis berichtet. Ein Mann aus Siegsdorf, der ebenfalls bei Webasto arbeitet, hatte sich gemeldet, weil er in Kontakt mit einem Infizierten war. Am Donnerstag wurde er dann positiv getestet. Da die ganze Familie mit drei Kindern (6 Monate, 2 und 5 Jahre) Krankheitssymptome zeigten, wurden sie ins Klinikum Trostberg eingeliefert und gemäß dem Wunsch der Familie gemeinsam in einem Zimmer untergebracht. Inzwischen wurden auch eines der Kinder positiv getestet. Da auch die anderen Familienmitglieder grippeähnliche Symptome zeigen, geht Prof. Dr. Thomas Glück vom Krankenhaus in Trostberg aus, dass die gesamte Familie infiziert ist. Die Auswertung der Abstriche der nachgetesteten Familienmitglieder läuft noch.

Nach dem aktuellen Stand gibt es sieben infizierte Personen in Bayern, wenn die drei Familienmitglieder auch noch positiv getestet werden, wären es neun. Der sechste Fall ist ein 52-jähriger Mann aus dem Landkreis Fürstenfeldbruck, der am Freitag  in das Klinikum Schwabing eingeliefert wurde. Dazu kommt noch ein positiv getesteter Deutscher auf La Gomera in Spanien, der ebenfalls mit einem Webasto-Mitarbeiter in Kontakt war.

(Update 31.1.2020, 5.40 Uhr) Das Bayerische Gesundheitsministerium hat einen einen fünften Fall bestätigt. Der Mann ist ebenfalls Mitarbeiter von Webasto und wohnt in Siegsdorf im Landkreis Traunstein.

(Update 29.1.2020, 17.15 Uhr) Keine neuen Fälle von Personen, die mit dem Coronavirus infiziert wurden, gibt es in Bayern. Das teilte Gesundheitsministerin Melanie Huml am Mittwoch mit. Die vier positiv getesteten Mitarbeit von Webasto, die im Schwabinger Krankenhaus sind, sind nach Angaben des behandelnden Chefarzts Prof. Dr. Clemens Wendtner symptomfrei und in einem klinisch guten Zustand.

Der Kreis der Kontaktpersonen wurde inzwischen erheblich auf etwa 80 erweitert. Der Präsident des Bayerischen Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) Dr. Andreas Zapf sagte am Mittwoch: „Das LGL hat heute damit begonnen, weitere enge Kontaktpersonen aus der Firma eingehend zu befragen und zu testen. Dies geschah vor Ort bei der Firma im Landkreis Starnberg. Die Ergebnisse dieser Tests werden voraussichtlich am morgigen Donnerstag vorliegen.“ Sie wurden gebeten,  vorerst zuhause bleiben und den Kontakt zu anderen Menschen zu meiden.

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(Update 28.1.2020, 11.20 Uhr) Am Dienstagabend hat das Bayerische Gesundheitsministerium mitgeteilt, dass sich drei weitere Mitarbeiter von Webasto mit dem Coronavirus infiziert haben. Die drei Personen – zwei Männer und eine Frau im Alter von 27, 40 und 33 Jahren – sind ebenfalls in das Schwabinger Krankenhaus eingeliefert worden, wo sie medizinisch und isoliert überwacht werden. Bei etwa 40 weiteren Kontaktpersonen des ersten Infizierten läuft derzeit noch ein Test, um festzustellen, ob sie sich ebenfalls angesteckt haben. Die Firmenzentrale von Webasto in Stockdorf im Landkreis Starnberg bleibt bis 2. Februar geschlossen. Nähere Einzelheiten werden am Mittwoch bekannt gegeben.

Bereits am Montag hatte Webasto alle Dienstreisen nach und von China für mindestens zwei Wochen abgesagt und den Mitarbeitern am Standort Stockdorf freigestellt, diese Woche im Homeoffice zu arbeiten. Das Unternehmen teilt mit, dass aufgrund der neuen Situation mit drei weiteren Infizierten folgende zusätzlichen Schritte veranlasst wurden :

  • Mittwoch, 29. Januar 2020: Start des systematischen Testens von Kontakten der betroffenen Personen durch ein Ärzte-Team des Gesundheitsamts
  • bis Sonntag, 2. Februar 2020: vorübergehende Schließung des Standorts Stockdorf
  • bis Sonntag, 2. Februar 2020: keine Reisetätigkeit der Mitarbeiter der Firmenzentrale in Stockdorf an nationale und internationale Standorte (China: zwei Wochen)

(Update 28.1.2020, 11.20 Uhr) Am 28. Januar 2020 um 10 Uhr fand in München eine Pressekonferenz des Gesundheitsministeriums statt, in der über den ersten Fall einer Infektion mit dem Coronavirus in Deutschland informiert wurde. Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) bestätigte auf der Pressekonferenz, dass es dem Patienten gut geht und er im Schwabinger Krankenhaus isoliert behandelt werde.

Andreas Zapf, Präsident Landesamt für Gesundheit in Bayern, erläutert die näheren Umstände zu dem ersten Fall in Deutschland. Bei dem 33-jährigen Mann handelt es sich um einen Mitarbeiter der Firma Webasto in Stockdorf bei Gauting im Landkreis Starnberg. Er hatte an einer Schulung in einem kleineren Workshop in der Firma teilgenommen, bei der die Schulungsleiterin eine Chinesin war, die seit dem 19. Januar in Deutschland war. Sie stammt Shanghai und hatte vor ihrer Dienstreise nach Bayern Besuch von ihren Eltern aus der Region Wuhan, wo das Virus ihren Ursprung hat.

Nach der Schulung ist die Chinesin am 23. Januar 2020 wieder nach China zurückgeflogen. Sie hat sich bereits auf dem Rückflug krank gefühlt und begab sich dann in ärztliche Behandlung, wo der Verdacht bestätigt wurde, dass sie infiziert ist. Die Firma im Landkreis Starnberg wurde informiert und das Gesundheitsamt eingeschaltet. Daraufhin hat sich der 33-jährige Mitarbeiter gemeldet, der grippeähnliche Symptome hatte. Am Montagvormittag, 27.1.2020, ging er wieder in die Arbeit, weil er sich besser fühlte. Es wurde aber dann vorsichtshalber eine Diagnostik vorgenommen und festgestellt, dass der 33-jährige den Coronavirus in sich trägt. Daraufhin wurde er in die Isolierstation im Schwabinger Krankenhaus eingeliefert. Diese Klinik ist eines von sieben Zentren in Deutschland, das auf hochansteckende Krankheiten spezialisiert ist.

Als Maßnahmen werden von den Behörden jetzt vor allem die Kontaktpersonen ermittelt, die engen Kontakt mit dem Webasto-Mitarbeiter und mit der Chinesin gehabt haben. Es dürfte sich um einen Kreis von cirka 40 Personen handeln. Der Patient wohnt in Kaufering im Landkreis Landsberg am Lech. Bislang wurden nach Aussagen von Zapf keine weiteren Personen gefunden, die infiziert sind.

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(Erstmeldung 27.1.2020) In Bayern ist der erste Fall eines Patienten aufgetreten, der mit dem Coronavirus infiziert ist. Das teilte das Bayerische Gesundheitsministerium am späten Abend des 27. Januar 2020 mit. Der Mann aus dem Landkreis Starnberg ist in Quarantäne isoliert und sei in einem gesundheitlich guten Zustand, so das Ministerium. Am Dienstagvormittag wollen die Behörden in einer Pressekonferenz über den ersten Fall in Deutschland informieren. Die Wahrscheinlichkeit, sich mit mit dem neuartigen Coronavirus zu infizieren, wird von den Behörden als gering eingeschätzt.

Erstmals war das Virus im Dezember letzten Jahres in China auf einem Geflügel- und Fischmarkt in Wuhan auf Menschen übergesprungen, in dem auch mit Wildtieren gehandelt wird. Laut Angaben der chinesischen Behörden sind bis Montag 2.700 Infizierte identifizert worden. Die Verdachtsfälle sind rasant auf 6.000 gestiegen. Bisher sind 82 Menschen an der Infektion mit dem Coronavirus gestorben.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt die Gefährungslage der Lungenentzündung weltweit als hoch ein. Allerdings sind die Todesfälle nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) bislang vor allem bei Patienten aufgetreten, die bereits zuvor an schweren Grunderkrankungen litten.

Der neue Typ der nun aufgetretenen Coronaviren verursacht schwere Infektionen der unteren Atemwege und kann zu Lungenentzündungen führen. Derzeit wird davon ausgegangen, dass die Inkubationszeit bis zu 14 Tagen beträgt. Symptome sind Fieber, Husten oder Atemnot. Vor Ansteckung schützen kann man sich wie bei Grippewellen, durch gute Handhygiene und Abstand von Erkrankten. Nach den bisherigen Erkenntnissen ist das Virus nicht sehr leicht übertragbar.

Das RKI erfasst kontinuierlich die aktuelle Lage, bewertet alle Informationen und erstellt eine Risikobewertung und veröffentlicht sie auf der Internetseite www.rki.de/ncov. Entsprechend den Informationen und der aktuellen Risikobewertung gibt das RKI Empfehlungen, welche Maßnahmen ergriffen werden sollten, um die Gesundheit zu schützen und das Auftreten von Erkrankungsfällen bzw. die Weiterverbreitung der Erkrankung zu verhindern.

Eine spezifische Therapie gegen das Virus steht momentan noch nicht zur Verfügung.  Sehr wirkungsvoll ist jedoch nach Angabe des RKI die  Behandlung der Infektion entsprechend der Schwere des Krankheitsbildes, die sämtliche unterstützende Maßnahmen umfasst (zum Beispiel Sauerstoffgabe, Ausgleich des Flüssigkeitshaushaltes, gegebenfalls Antibiotikagabe zur Behandlung von bakteriellen Alternativ- und Begleitinfektionen, engmaschiges Monitoring) sowie die Behandlung von relevanten Grunderkrankungen. Es gibt Fortschritte bei der Entwicklung von Impfstoffen gegen Coronaviren, insbesondere MERS-CoV Impfstoffe, die momentan in klinischen Studien erprobt werden, aber noch nicht zur Anwendung zur Verfügung stehen.

Die chinesischen Behörden haben seit 23. Januar 2020 Reisebeschränkungen für Wuhan und andere Städte der Provinz Hubei erlassen, teilt das Auswärtige Amt der Bundesrepublik Deutschland mit. Eine Ausreise mit Zug, Flug, Bus oder Fähre ist derzeit nicht möglich. Auch andere Provinzen Chinas haben Einschränkungen der Reise- und Bewegungsfreiheit unterschiedlichen Ausmaßes verhängt. Davon kann zunehmend auch der Fernreiseverkehr betroffen sein. Allgemein ist derzeit mit erheblichen Einschränkungen der Mobilität innerhalb Chinas zu rechnen.

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