Ein Mann mit einem Sack über dem Kopf wird von maskierten Männern in ein Auto gezerrt und dann brausen sie los. So geschehen am Dienstag in Neubiberg. Die Polizei geht von einer akuten Gefährdungslage aus und ist mit Spezialkräften und einem Polizeihubschrauber im Einsatz. Am Flughafen München löst sich das Ganze schließlich in Wohlgefallen auf und stellt sich als einen Streich bei einem Junggesellenabschied heraus. Das könnte teuer werden, wenn den „Entführern“ eine Rechnung mit den Kosten des Polizeieinsatzes ins Haus flattert.
Am Dienstag, 22. März 2022, gegen 14:00 Uhr, wurde über den Polizeinotruf 110 mitgeteilt, dass in Neubiberg im Landkreis München vier mit Sturmhauben maskierte Männer einen Mann in ein Auto gezerrt hätten. Hierbei sei dem Mann auch ein Sack über den Kopf gezogen worden.
Nachdem wegen dieser Mitteilung von einer mutmaßlichen Entführung und somit von einer akuten Gefährdungslage ausgegangen werden musste, wurden unmittelbar umfangreiche Fahndungsmaßnahmen veranlasst. Hierbei kam neben zahlreichen Streifen der Münchner Polizei auch ein Polizeihubschrauber zum Einsatz. Außerdem wurden auch SEK-Spezialkräfte alarmiert.
Streich eines Junggesellenabschieds
Im Rahmen der Fahndung konnte das Fahrzeug auf der Autobahn A99 in Richtung Norden entdeckt werden. Um eine mögliche Gefährdung der mutmaßlich entführten Person auszuschließen, wurde das Auto erst im Bereich des Flughafens München angehalten.
Während der anschließenden Kontrolle stellte sich die vermeintliche Entführung als Streich im Rahmen eines Junggesellenabschieds heraus. Die zwischen 34- und 39- jährigen Männer wollten in der Folge nach Mallorca weiterreisen, um den Junggesellen dort wieder zu „entlassen“. Seitens der Polizei München wird in diesem Zusammenhang nun geprüft, inwiefern für den Polizeieinsatz Kosten zu erheben sind.