Sechs Jahre lang hat die Polizei nach einem Vergewaltiger aus Schongau im Landkreis Weilheim-Schongau gefahndet, der vor 10 Jahren eine junge Frau vergewaltigt hatte. Er war allerdings aus dem Gefängnis ausgebrochen und in die Türkei geflohen. Jetzt kam er mit dem Flieger am Flughafen München an und sofort klickten die Handschellen.
Mehr als sechs Jahre hat die bayerische Justiz nach ihm gesucht, er war allerdings untergetaucht. Jetzt ist der Deutsch-Türke wieder nach Bayern zurückgekehrt und prompt der Bundespolizei ins Netz gegangen. Am Samstagnachmittag, 3. Dezember 2016 haben Bundespolizisten den mit Vollstreckungshaftbefehl gesuchten Vergewaltiger festgenommen. Als der Gesuchte aus Istanbul im Erdinger Moos ankam, klickten die Handschellen.
Der gebürtige Schongauer hatte im Juli 2005 eine junge Frau vergewaltigt. Deshalb hatte das Landgericht in Augsburg den damals 25-Jährigen ein Jahr später wegen besonders schweren Falles der sexuellen Nötigung zu vier Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt. Die Zeit von der Tat bis zum Urteil hatte er in Untersuchungshaft verbracht. Damals hatte der heute 36-Jährige offensichtlich die Gunst der Stunde genutzt und war stiften gegangen. Er hatte sich vermutlich umgehend in die Türkei abgesetzt, anstatt das restliche Zeit in einer staatlichen Unterkunft in Bayern zu verbringen.
Also hat ein Augsburger Richter im August 2010 einen Vollstreckungshaftbefehl gegen den Flüchtigen ausgestellt. Mit diesem Haftbefehl beauftragte die Staatsanwaltschaft in der schwäbischen Regierungshauptstadt die Polizeibehörden in Deutschland mit der Suche nach dem Ausbrecher. Jetzt, gut sechs Jahre später, konnten Bundespolizisten am Münchner Airport diesen Auftrag der Augsburger Justiz ausführen, den Gesuchten festnehmen und ihn in die Justizvollzugsanstalt München-Stadelheim einliefern.