Zielfahndern des Bayerischen Landeskriminalamtes (LKA) ist es am 29. Dezember 2017 gelungen, einen 50-jährigen, mutmaßlichen Kriegsverbrecher am Flughafen München festzunehmen. Ihm wird vorgeworfen, an Folter und Morden während des Bosnienkrieges beteiligt gewesen zu sein.
![Flughafen München Tower](https://i0.wp.com/www.region-muenchen.de/wp-content/uploads/2017/12/2.jpg?resize=618%2C309)
Dem 50-Jährigen werden von den bosnisch-herzegowinischen Behörden Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen. Er soll während des militärischen Konfliktes in Bosnien und Herzegowina als Mitglied der Polizei in Ljubija Verbrechen gegen die Zivilbevölkerung begangen haben und an Folter sowie an Tötungsdelikten beteiligt gewesen sein.
Nachdem den bosnisch-herzegowinischen Behörden Hinweise vorlagen, dass sich der Gesuchte möglicherweise in Bayern aufhalten könnte, wandten sie sich über Interpol an das Bundeskriminalamt, welches das LKA und die Generalstaatsanwaltschaft München von dem Fahndungsersuchen in Kenntnis setzte. Die Generalstaatsanwaltschaft München beauftragte die Zielfahndung des Landeskriminalamtes mit der Fahndung nach dem Gesuchten.
Kriminaltaktische Maßnahmen ergaben, dass der Gesuchte in München lebt. Zielfahnder des Bayerischen Landeskriminalamtes konnten ihn am Donnerstagmittag festnehmen und dem Ermittlungsrichter des Amtsgerichtes Erding vorführen, welcher eine Festhalteanordnung nach dem IRG erließ. Der 50jährige wartet jetzt in der Justizvollzugsanstalt München-Stadelheim auf die Prüfung des Auslieferungsersuchens der bosnisch-herzegowinischen Behörden durch das Oberlandesgericht München.