Bereits im November 2015 hat eine 12-Jährige in München-Aubing beim Aussteigen aus der S-Bahn eine Geige vergessen. Jetzt konnte nach einer internen Fahndung der Bundespolizei ein 63-Jähriger aus Starnberg ausfindig gemacht werden, der sich die Geige unter den Nagel gerissen hat. Auf ihn wartet nun ein Verfahren wegen Unterschlagung.
Schock für eine 12-Jährige aus Aubing im November letzten Jahres: Beim Aussteigen aus der S-Bahn am Westkreuz in München hatte sie ihren geliehenen Geigenkoffer mit Geige im Wert von 750 Euro unter dem Sitz vergessen. Aufgelöst erzählte die 12-Jährige zuhause, was passiert war. Ihre Mutter ging daraufhin zum S-Bahn-Haltepunkt zurück und fragte den Triebfahrzeugführer der gewendeten S-Bahn ob dieser einen Geigenkoffer gefunden hatte. Er verneinte, gab aber den Tipp, sofort Anzeige bei der Bundespolizei zu erstatten.
Ermittler der Bundespolizeiinspektion München werteten daraufhin die Überwachungsvideos der S-Bahn aus. Am Endhalt der S-Bahn in Tutzing konnten sie einen bis dato unbekannten Mann sehen, der die S-Bahn durchsuchte und den Geigenkoffer schließlich an sich nahm. Als in den darauf folgenden Wochen die Geige nicht in einem Fundbüro abgegeben wurde, entschlossen sich die Ermittler dazu, Fahndungsfotos in polizeiinternen Medien zu veröffentlichen. Kurz darauf gingen Hinweise durch Kollegen der Landespolizei aus Fürstenfeldbruck und aus Starnberg ein.
Am 23. Februar 2016 konnten die Beamten kurz nach 7 Uhr in der Wohnung eines 63-Jährigen im Landkreis Starnberg, das Leihinstrument auffinden. Gegen den 63-jährigen wird jetzt wegen Unterschlagung ermittelt. „Die Familie und die 12-jährige Violinistin freuten sich sehr über die glückliche Nachricht. In der Zwischenzeit konnte die Nachwuchsgeigerin auf einem neuen Instrument weiterüben. Auf die Geige passt das Mädchen jetzt mit Argusaugen auf, so die Mutter.“, erzählt Bundespolizei-Sprecher Simon Hegewald.