Zu einer Massenschlägerei mit zwei Schwerverletzten und 12 leicht Verletzten ist es am 10. März 2016 in einem Flüchtingsheim in Ergolding im Landkreis Landshut gekommen. Die Polizei war mit einem Großaufgebot vor Ort. Die Kripo ermittelt jetzt auch wegen einem versuchten Tötungsdelikt.

Am Donnerstag, 10. März 2016, gegen 20:50 Uhr, ging bei der Polizei die erste Mitteilung über eine Auseinandersetzung in der Asylbewerberunterkunft in Ergolding ein. Beim Eintreffen der Streifenbesatzung war die Situation wieder beruhigt. Es stellte sich heraus, dass zuvor ein 22-jährige Syrer und ein 20-jähriger Afghane körperlich aneinander geraten waren und ein weiterer ebenfalls 22-jähriger Syrer schlichtend eingegriffen hatte. Der Afghane wurde dabei leicht verletzt. Nach Durchführung aller erforderlichen polizeilichen Erstmaßnahmen wurden die beteiligten Personen wieder entlassen. Die Polizei leitete Ermittlungen wegen Bedrohung und gefährlicher Körperverletzung ein, außerdem wurden die Beteiligten eindringlich zur Ruhe ermahnt.
Um 23:25 Uhr ging bei der Polizei eine erneute Mitteilung ein, dass es in der Unterkunft zu einem Tumult gekommen sei und die Stimmung aufgeheizt wäre. Auslöser war ein 19-jähriger Afghane, der mit einer Eisenstange herumgeschlagen, allerdings niemanden verletzt hatte. Der vermeintliche Täter war vor dem Eintreffen der Polizei bereits geflohen, konnte aber namentlich ermittelt werden. Gegen 1 Uhr erfolgte wiederum ein Hilferuf aus der Unterkunft, dass nun Gruppen syrischer und afghanischer Flüchtlinge aneinander geraten wären und eine Massenschlägerei stattfinde. Von der Einsatzzentrale in Straubing wurden zur Unterstützung der Landshuter Polizei Kräfte aus Dingolfing, Vilsbiburg, Wörth, Mainburg und Moosburg sowie der Bundespolizei herangezogen. Von der Integrierten Leitstelle wurde ein Großaufgebot von Rettungsdiensten alarmiert. Bei diesem Vorfall wurden elf weitere Bewohner verletzt und mussten in verschiedene Krankenhäuser gebracht werden. Zwei dieser Opfer erlitten schwere Verletzungen. Ein Mann wurde mit einem Messer verletzt und eine weitere männliche Person trug Kopfverletzungen davon. Lebensgefahr besteht bei beiden derzeit nicht. Fünf Tatverdächtige wurden vorläufig festgenommen.
Zur Beruhigung der Situation vor Ort wurde der Einsatzzug der Operativen Ergänzungsdienste Landshut vor Ort belassen, um weitere Auseinandersetzungen zu verhindern. Das zuständige Landratsamt Landshut konnte noch in der Nacht von den Vorfällen informiert werden. Die polizeilichen Ermittlungen dauern an, insbesondere sind derzeit noch zahlreiche Vernehmungen mittels Dolmetscher erforderlich. Die Kriminalpolizei Landshut ermittelt in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Landshut unter anderem wegen eines versuchten Tötungsdelikts.