25. April 2024
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Am Wochenende vier tödliche Bergunfälle in Oberbayern

Vier Personen sind am vergangenen Samstag bei Bergunfällen in Oberbayern ums Leben gekommen. Eine Frau aus einer vierköpfigen Wandergruppe musste den Absturz ihrer drei Begleiter an der Maiwand in Flintsbach ansehen, die nur mehr tot geborgen werden konnten. Außerdem kam ein 28-jähriger Amerikaner bei einer Klettertour in der Benediktenwand im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen ums Leben. 

Einsatz Bergwacht Maiwald
Drei tote Bergsteiger an der Maiwand in Flintsbach – Einsatz der Bergwacht / Quelle Foto Bergwacht Brannenburg

Am späten Samstagnachmittag, 12. März 2022, verunglückten drei Personen tödlich an der Maiwand. Ein Polizeibergführer der Alpinen Einsatzgruppe des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd übernahm noch vor Ort unter der Sachleitung der Staatsanwaltschaft Traunstein, Zweigstelle Rosenheim, die Ermittlungen zum genauen Unfallhergang.

Am späten Nachmittag am Samstag, 12. März 2022, kamen bei einem tragischen Bergunfall ein Pärchen aus dem Landkreis Regensburg im Alter von 35 und 44 Jahren und ein 35-jähriger Mann aus dem Raum Straubing zu Tode. Die drei Verunglückten waren mit einer Bekannten gemeinsam im Bereich der Hohen Asten im Gemeindebereich Flintsbach am Inn unterwegs. Die Gruppe wollte im Anschluss über die Maiwand und den Maigraben ins Tal absteigen. Dabei stürzten die Drei im Bereich der Maiwand, nahezu an der gleichen Stelle ab.

Von einer Bergsteiger-App in die Irre geführt?

Die ersten Ermittlungen der Alpinen Einsatzgruppe des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd haben ergeben, dass es sich um eine Wandergruppe handelte, welche auch dementsprechend ausgerüstet war. Die Gruppe folgte den Informationen einer App und änderte die ursprüngliche Route. An einer unübersichtlichen Stelle verließen sie aus bislang nicht geklärten Gründen den Weg und rutschten in einer extrem steilen und grasigen Rinne nach unten. Im weiteren Verlauf stürzten die Verunglückten dann eine 30 Meter hohe Felswand ab.

Die vierte Wanderin aus der Gruppe musste den Absturz ihrer drei Begleiter mit ansehen und setzte einen Notruf ab. 20 Einsatzkräfte der Bergwacht Brannenburg, darunter auch ein Bergwachtarzt und drei Rettungssanitäter, konnten bei ihrem Eintreffen nur noch den Tod der drei Verunglückten feststellen. Die vierte Wanderin erlitt einen Schock. Sie wurde durch die Bergwacht ins Tal gebracht und von einem KID-Team der Bergwacht betreut. Im Einsatz befanden sich je ein Rettungshubschrauber aus Deutschland und Österreich sowie ein Polizeihubschrauber.

Die polizeilichen Ermittlungen zum Unfallhergang werden von einem Polizeibergführer der Alpinen Einsatzgruppe Rosenheim geführt. Im Bereich der anspruchsvollen und gefährlichen „Maiwand“ ereigneten sich in den letzten Jahren immer wieder schwere und auch tödliche Bergunfälle.

Amerikaner stürzt in der Nordwand der Benediktenwand ab

Am Samstagabend, den 12. März 2022, verunglückte ein 28-jähirger Amerikaner an der Benediktenwand tödlich. Er wurde am Samstagabend von dessen Lebensgefährtin bei der Polizeiinspektion Bad Tölz als vermisst gemeldet. Sie berichtete, dass er an diesem Tag alleine durch die winterliche, gut 400 Meter hohe, Nordwand der Benediktenwand klettern wollte.

Im Rahmen der anschließenden Suche durch Kräfte der Bergwachtbereitschaft Benediktbeuern, einem Polizeihubschrauber sowie einem Rettungshubschrauber konnte die abgestürzte Person gegen 1.50 Uhr leblos am am Fuß der Felsenwand gefunden werden.

Vom ebenfalls alarmierten Bergwachtnotarzt konnte vor Ort nur noch der Tod festgestellt werden. Nach derzeitigem Ermittlungsstand liegen keinerlei Anzeichen für Fremdverschulden vor. Die Alpine Einsatzgruppe des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd geht derzeit von einem alleinbeteiligten Absturzgeschehen aus.

 

 

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